Höhere Artikelgebühren in hybriden Zeitschriften als in Open-Access-Zeitschriften

Open-Access-LogoMit öffentlichen Mitteln geförderte Forschungsresultate sollen öffentlich und kostenfrei für jedermann zugänglich sein. Basierend auf diesem Leitsatz wird das Ziel verfolgt, das heutige subskriptionsbasierte Publikationssystem in Richtung Open Access (OA) zu transformieren.

Die finanziellen Aufwände für peer-reviewte Publikationen in reinen Open-Access-Zeitschriften im Vergleich zu Veröffentlichungen in hybriden Zeitschriften werden in diesem Kontext zunehmend gegenübergestellt. Hybride Zeitschriften werden im traditionellen Subskriptionsmodell vertrieben und bieten die Möglichkeit, nachträglich einzelne Artikel „freizukaufen“. Im Durchschnitt liegen diese Artikelgebühren (Article Processing Charge, kurz APC genannt) um 500 Euro höher als die APCs für Artikel in reinen OA-Zeitschriften.

  • Am KIT werden nur reine OA-Artikel über den Open-Access-Publikationsfonds gefördert. Die durchschnittliche Artikelgebühr liegt bei 1.225 Euro. Autoren der Max-Planck-Gesellschaft entrichten eine durchschnittliche APC für reine Open-Access-Artikel in Höhe von 1.180 Euro und 1.325 Euro für hybride Artikel.
  • Der österreichische Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) meldet eine größere Differenz zwischen den APCs für reine OA-Artikel und hybride Artikel. Für reine Open Access-Artikel wird durchschnittlich 1.274 Euro aufgewendet und 2.521 Euro für hybride Veröffentlichungen.
  • In Großbritannien fließen 80 % der OA-Artikelgebühren in Hybrid-Zeitschriften, da durch eine politische Grundsatzentscheidung auch die Finanzierung von hybriden OA-Artikeln gefördert wird. Der Welcome Trust verzeichnet eine durchschnittliche APC von 1.634 Euro für reine Open Access-Artikel und einen Durchschnittswert von 2.633 Euro für Veröffentlichungen in hybriden Zeitschriften.

Das hybride Publikationsmodell zeigt anhand der gegebenen Beispiele einen deutlichen finanziellen Mehraufwand im Vergleich zum Veröffentlichen in reinen OA-Zeitschriften. Daher wird der Open-Access-Publikationsfonds des KIT auch in Zukunft nur Artikel in begutachteten und ausschließlich OA publizierenden Zeitschriften fördern.


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