Matthias Frese ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und wurde 2015 am KIT habilitiert. Im Wissenschaftsverlag des KIT ist soeben seine Publikation Computergestützte Verfahren zur pragmatischen Beurteilung der Tragwiderstände von Brettschichtholz: Zusammenfassung exemplarischer Simulationsstudien (Karlsruher Berichte zum Ingenieurholzbau ; 31) erschienen. Im KSP Portrait erfahren Sie Näheres über Autor und Werk.
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1. Soeben ist Ihre Veröffentlichung „Computergestützte Verfahren zur pragmatischen Beurteilung der Tragwiderstände von Brettschichtholz: Zusammenfassung exemplarischer Simulationsstudien“ erschienen: Wie würden Sie den Inhalt in drei, vier Sätzen zusammenfassen?
Es werden Erfahrungen und Ergebnisse aus Computersimulationen in der Disziplin der Brettschichtholzforschung dargestellt. Zum methodischen Vorgehen enthält das Buch Verweise auf Vorarbeiten, die den Zugang zu elementaren Grundlagen erleichtern, sowie konstruktive und kritische Erläuterungen zur Brettschichtholzmodellierung und Simulation von Biege-, Zug- und Druckversuchen. Abschließend wird diskutiert, welche Relevanz die gewonnenen Simulationsergebnisse in baupraktischer Hinsicht haben.
2. Was war Ihre Motivation dieses Buch zu schreiben, wie kamen Sie zu diesem Thema?
Ich folgte einem von außen gekommenen Anstoß, mich im Fach Holzbau zu habilitieren. Nachdem ich mich mit dieser Entwicklungsmöglichkeit auseinandergesetzt und mich schließlich damit identifiziert hatte, habe ich begonnen, mit bereits bestehenden und neuen wissenschaftlichen Ergebnissen, Computersimulationen an Brettschichtholz betreffend, die Arbeit inhaltlich aufzubauen und zu ordnen. So kam das Thema zustande.
3. Wie lange hat es gedauert von der Idee bis zum fertigen Manuskript?
Der eigentliche, auf die Habilitationsschrift ausgerichtete Schreibprozess dauerte etwas mehr als zwei Jahre (notwendige Ruhephasen eingeschlossen).
4. Stichwort „Manuskript“: Schreiben Sie an einem PC, Notebook, Tablet oder mit dem Stift?
Ich schreibe mit einem PC.
5. Gibt es bestimmte Werkzeuge, Services oder Techniken, die Sie beim Schreiben als besonders hilfreich empfinden?
Im Sinne eines Werkzeugs verwende ich sehr gerne den Universal-Duden, das Deutsche Universalwörterbuch. Im Vorwort der 4. Auflage, die ich verwende, gefällt mir besonders, dass diese Auflage dazu beitragen will, dass die deutsche Sprache u. a. weiterhin als Trägerin der wissenschaftlichen Entwicklung verlässlich bleibt. Im Sinne einer Technik habe ich meine Arbeit immer wieder auch ausgedruckt und Änderungen und Korrekturen von Hand, also mit einem Stift, vorgenommen. So entsteht Distanz, aber auch gefühlte Nähe zum eigenen Ergebnis.
6. Was bereitet Ihnen beim Schreiben die größte Freude und was nervt Sie dabei am meisten?
Freude bereitet mir, wenn ich mein Geschriebenes schließlich lese und zugleich dabei denke, es könnte auch eine andere oder ein anderer geschrieben haben. Ich glaube, dann ist es besonders sachlich und objektiv; außerdem werde ich dann zum Leser. Es nerven mich eigentlich nur manchmal die Tücken der Software; ich verwende Microsoft Word. Da gibt es manchmal keine Rückmeldung oder es wird nach Problemen gesucht, die m. E. gar nicht da sein müssten. Das reißt mich dann aus den Gedanken.
7. Wie entspannen Sie während des Schreibprozesses? Was tun Sie um abzuschalten, um sich zu erholen?
Ich lege eine Pause ein und schreibe nicht weiter. Dann lese ich E-Mails und beantworte diese. Ich koche mir gelegentlich auch einen Tee oder unterhalte mich mit meinen Kolleginnen und Kollegen.
8. Wenn Sie es sich wünschen dürften: Welchen Bestseller der Wissenschafts- oder Literaturgeschichte hätten Sie gerne selbst geschrieben?
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9. Wenn Sie drei andere, aktuelle Veröffentlichungen zu Ihrem Fachgebiet empfehlen dürften, welche drei wären das?
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10. Sie haben Ihr Buch im „KIT Scientific Publishing“, dem Wissenschaftsverlag des KIT, veröffentlicht. Warum haben Sie sich für diesen Verlag entschieden?
Meine Kolleginnen und Kollegen veröffentlichen Forschungsarbeiten, Dissertationen und andere Arbeiten beim KIT Scientific Publishing seit 2005. Damals war es noch der Universitätsverlag Karlsruhe. Es gibt also eine lange, konstruktive und produktive Zusammenarbeit. Das wollte ich fortsetzen.
Danke für das Buch. Richtig interessant.
Sehr geehrter Herr Frese,
besonders interessant an ihrem Interview fand ich die Tatsache, dass die Tücken der Technik den Arbeitsfluss stören – wenn man im “Flow” ist, gehen viele Dinge wie von selbst. Meine große Angst ist dann immer, von irgendetwas oder irgendjemandem unterbrochen zu werden. Haben Sie vielleicht einige Tipps, wie flüssiges Schreiben am Stück einfacher klappen kann?
Viele Grüße, Kilian