Wissenschaftsallianz veröffentlicht Appell zur Nutzung offener Lizenzen in der Wissenschaft

In der fortlaufenden Diskussion um den freien und möglichst ungehinderten Zugang zu Forschungsergebnissen stellt sich immer wieder die Frage, wie die produktive Nachnutzung von Forschungsergebnissen rechtlich umfassend abgesichert werden kann.

Creative_commons_286x287In dem Appell zur Nutzung offener Lizenzen in der Wissenschaft, der am 20.11.2014 von der Allianz der deutschen Wissenschaftsorganisationen veröffentlicht wurde, wird die besondere Bedeutung und Eignung standardisierter, offener Lizenzen für Open-Access-Publikationen bekräftigt. Offene Lizenzen sind ein elementarer Standard, der eine wissenschaftskonforme Nachnutzung wissenschaftlicher Produkte erleichtert. Mit der offenen Bereitstellung von Forschungsergebnissen werden deren Sichtbarkeit, Nachnutzbarkeit, schnelle Verbreitung und somit Innovation befördert. Ganz im Sinne der Berliner Erklärung von 2003 gestatten offene Lizenzen die möglichst umfassende Nutzung wissenschaftlicher Inhalte rechtsverbindlich abzusichern. Zudem erleichtern sie die Umsetzung der Prinzipien guter wissenschaftlicher Praxis.

In ihrem Appell plädieren die Wissenschaftsorganisationen für die Anwendung der offenen Creative-Commons-Lizenzen bei Textpublikationen, Forschungsdaten, wissenschaftlicher Software und Metadaten. Offene Creative-Commons-Lizenzen sind international verbreitet und anerkannt. Es gibt für wissenschaftliche Veröffentlichungen kein anderes in vergleichbarer Weise breit genutztes standardisiertes Lizenzsystem. Sie sind rechtssicher und bei Bedarf an nationale Rechtssysteme anpassbar. Ihre Angabe ist maschinenlesbar auswertbar. Und schließlich werden durch ihren modularen Aufbau wissenschaftsnahe Lösungen ermöglicht – zum Beispiel für disziplinspezifische Nachnutzungsformen oder verschiedene Publikationsformate.

Die hohe Akzeptanz der offenen Creative-Commons-Lizenzen bei Textpublikationen zeigt sich darin, dass die Mehrheit der offen publizierten Zeitschriftenartikel weltweit unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung CC-by erscheint. CC-by hat sich bei Open-Access-Zeitschriften zum Standard entwickelt. Bei anderen wissenschaftlichen Publikationsformen (z.B. Monografien, Aufsätzen in Sammelbänden) ist die die Variante Creative Commons CC-by-sa (Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen) weit verbreitet. So erscheinen auch die Monographien, die bei KIT Scientific Publishing, dem Wissenschaftsverlag des KIT veröffentlicht werden, unter dieser Lizenz.

Den vollständigen Appell mit Beispielen und weiterführenden Informationen finden Sie unter www.dfg.de/foerderung/info_wissenschaft/info_wissenschaft_14_68/index.html. Der obige Text wurde teilweise dieser Webseite entnommen.


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