Im Dienste der Wissenschaft – deutschsprachige Hochschulverlage tagten in Merseburg
Der Wissenschaftsverlag des Karlsruher Instituts für Technologie, KIT Scientific Publishing, nahm an der diesjährigen Fachtagung der deutschsprachigen Universitätsverlage, die vom 3.-4. April in Merseburg in Sachsen-Anhalt stattfand, teil. Gastgeber der Jahrestagung war der dort ansässige Hochschulverlag.
Im Focus des Treffens standen neue Herstellungs- und Vertriebswege auf dem Gebiet der E-Books für mobile Endgeräte sowie der Einsatz kollaborativer und wissenschaftsnaher Werkzeuge zur Texterstellung und Wissensverarbeitung. Ein weiterer Schwerpunkt war dem Bereich des „Social Media Marketing“ gewidmet, das im Zeitalter von Science 2.0 auch für institutionseigene Universitätsverlage stetig an Bedeutung gewinnt. Daneben wurde das Treffen in der Dom- und Universitätsstadt auch zu einem regen Erfahrungsaustausch der Mitglieder genutzt. Moderne Verlagsservices sind in Zeiten des Internets und angesichts der rasanten Entwicklungen auf dem Markt der Druck- und E-Publishing-Dienstleistungen ein sich ständig weiter ausdifferenzierendes und komplexes Geschäftsfeld. Dem intensiven Erfahrungsaustausch unter Kollegen kommt in diesem innovativen Umfeld ein hoher Stellenwert zu.
Die alljährliche Fachtagung der 2004 gegründeten Arbeitsgemeinschaft der Universitätsverlage findet unter den inzwischen über 20 Mitgliedern regen Zuspruch. KIT Scientific Publishing ist Gründungsmitglied der Arbeitsgemeinschaft und derzeit der größte Verlag einer Wissenschaftsorganisation im deutschsprachigen Raum. Als neues Mitglied wurde dieses Jahr der Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften aufgenommen, der auf 41 Jahre verlegerische Tradition zurückblickt.
Die Arbeitsgemeinschaft vereinigt eine bunte Gruppe an Verlagen, die unterschiedliche Verlagsschwerpunkte und Ausstattungen repräsentieren – je nach Größe und strategischer Ausrichtung der jeweiligen Einrichtung. Dennoch gibt es zentrale, verbindende Eigenschaften, die sich auch in den Kriterien der Mitgliedschaft wiederspiegeln: alle Verlage sind direkte Gründungen ihrer Forschungseinrichtungen oder sind diesen in besonderem Maße verbunden. Ziel ist die bestmögliche Verbreitung wissenschaftlicher Erkenntnisse der eigenen Einrichtungen. Daher sind alle Verlage ohne Ausnahme auf dem Gebiet der forschungsnahen Publikationsservices tätig und betreiben eine wissenschaftsfreundliche Rechtepolitik gegenüber ihren Autorinnen und Autoren.
Alle Verlage der Arbeitsgemeinschaft haben sich ebenso wie der KIT-Verlag dem Gedanken von Open Access verschrieben: Der Zugang zu wissenschaftlichen Wissen, das mit öffentlichen Mitteln gefördert wurde, soll für alle Interessierten – Forschende und die Öffentlichkeit – frei sein. In Zeiten des Internet bedeutet dies in erster Linie: elektronisches Publizieren. Daneben beliefern die Verlage in den vorliegenden Organisationsformen aber auch ganz konventionell den regulären Buchhandel und erstellen parallel zur elektronischen Publikation gedruckte Bücher, die überwiegend im Digitaldruck produziert werden.
International verbunden ist die Arbeitsgemeinschaft über viele ihrer Mitglieder mit der European Association of University Presses (AEUP). Beide Vereinigungen präsentieren alljährlich auf der Frankfurter Buchmesse in einem Gemeinschaftsstand ihre Verlagserzeugnisse und ihre Mitglieder beteiligen sich an nationalen und internationalen Forschungsprojekten im Bereich des institutionellen Publizierens.
Die Homepage der Arbeitsgemeinschaft der Universitätsverlage finden Sie unter www.ag-univerlage.de, die Website von KIT Scientific Publishing unter www.ksp.kit.edu.