15 Jahre Karlsruher Virtueller Katalog – die (Meta-)Suche geht weiter
Vor 15 Jahren erblickte der Karlsruher Virtuelle Katalog (KVK) – der erste bibliothekarische Gesamtkatalog des World Wide Web – das Licht der Internet-Welt.
Am 26. Juli 1996 ging der KVK online. Bis zu diesem Zeitpunkt waren im föderativ organisierten deutschen Bibliothekswesen die bibliographischen Nachweissysteme trotz steigender Internetnutzung nur separat nutzbar. Der KVK entstand aus dem Wunsch, mit nur einer einzigen Suchanfrage den millionenfachen Buchbestand dieser Zielkataloge gleichzeitig durchsuchen zu können.
Die Idee der Karlsruher Bibliothekare und IT-Spezialisten, das World Wide Web für eine Metasuche zu nutzen, schlug daher in Fachkreisen wie eine Bombe ein: Die Bekanntmachung im Sommer 1996 erfolgte über INETBIB, der prominentesten Mailingliste der Bibliothekswelt – und seitdem hat der KVK die Welt der Literaturrecherche für Bibliothekare und Wissenschaftler nachhaltig verändert. Das belegt die beeindruckende Erfolgsgeschichte, die bis heute anhält:
Bereits zwei Wochen nach der Veröffentlichung erreichte der Karlsruher Server erstmals seine Lastgrenze; einen Monat nach der Inbetriebnahme wurden mehr als 400.000 Suchanfragen gezählt. Zwei Jahre später hatte sich der KVK als eines der wichtigsten bibliographischen Nachweisinstrumente in Deutschland etabliert. Fünf Jahre später überschritten die Anfragen pro Monat die Millionengrenze, seit vielen Jahren sind es regelmäßig monatlich über 1.5 Millionen. Die einfache Benutzbarkeit des KVKs gepaart mit kurzen Antwortzeiten hat bis heute nichts von ihrem Charme verloren. Die konstant hohen Nutzungszahlen belegen nachdrücklich die hohe Akzeptanz der Spezialsuchmaschine auch nach 15 Jahren.
Gestartet ist der KVK mit einer Handvoll bibliothekarischer Verbund- und Buchhandelskataloge sowie einigen Katalogen baden-württembergischer wissenschaftlicher Bibliotheken. Heute können über 60 Zielsysteme aus aller Welt mit dem KVK abgefragt werden, darunter auch zahlreiche für elektronische Medien. Daneben ist die KVK-Technologie auch Grundlage für Spezialkataloge aus aller Welt, wie die Virtuelle Deutsche Landesbibliographie, artlibraries.net (Kunstgeschichte) oder www.vthk.de (Theologie und Kirche). Innerhalb Europas wird die Karlsruher Technik besonders im Nachbarland Schweiz geschätzt: Der KVK ist die Grundlage des Schweizer Virtuellen Katalogs und des zentralen Schweizer Zeitschriftenportals.
Die Webadresse des KVK ist seit 15 Jahren unverändert, ebenso wie sein Nutzen und seine Akzeptanz: die (Meta-)Suche geht weiter …
Den KVK finden Sie unter: http://www.ubka.uni-karlsruhe.de/kvk.html.
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