Das KIT-Bibliothek Medienportal feiert 25-jähriges Bestehen

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Im Mai 2000 ging „DIVA“, das Digitale Video- und Audioarchiv der Universitätsbibliothek Karlsruhe (heute KIT-Bibliothek), erstmals online. Unter dem Namen „KIT-Bibliothek Medienportal“ ist dieser Dienst bis heute die zentrale Plattform für alle audiovisuellen Eigenproduktionen am KIT. Um dieses Jubiläum entsprechend zu würdigen, möchten wir die Geschichte des Dienstes in diesem Beitrag näher skizzieren.

DIVA war ursprünglich Teil eines größeren Projekts zur Modernisierung der Bibliotheken in Baden-Württemberg, insbesondere im Rahmen der „Zukunftsoffensive Junge Generation“, die seit 1997 lief. Diese Initiative stellte über 40 Millionen Deutsche Mark für die Modernisierung der Bibliotheken im Land bereit, und die Universitätsbibliothek Karlsruhe war Teil des Multimedia-Arbeitskreises, der an diesem Projekt beteiligt war. Die Förderung ermöglichte die Entwicklung und den Betrieb von DIVA als Teil der digitalen Infrastruktur der Bibliothek.

Das Ziel von DIVA war die Archivierung und Bereitstellung von Video- und Audiodateien, die auf dem Campus produziert wurden, insbesondere Vorlesungsaufzeichnungen, wissenschaftliche Präsentationen und Medien aus Rundfunk und Fernsehen. Der Dienst sollte auch die Erstellung interaktiver multimedialer Dokumente mit hypertext-verknüpften Bildern, Tönen und Texten ermöglichen, um die Bedürfnisse der campusweiten Bildung und Forschung zu unterstützen. Schlussendlich sollte DIVA eine dauerhafte, zitierfähige und leicht zugängliche Plattform für diese Inhalte bieten, um die Informationsversorgung für Forschung und Lehre zu unterstützen.

Die technische Umsetzung des Dienstes war eine große Herausforderung, da die verfügbaren Rechenleistungen für die Bearbeitung von digitalem Video und die Übertragungskapazitäten der Datennetze der Umsetzung des Projektes noch enge Grenzen setzten.

Die ersten über DIVA verarbeiteten und publizierten Videos erhielt die Bibliothek von der damaligen Pressestelle der Universität Karlsruhe (TH) (in Form von VHS-Bändern). Bei diesen Beiträgen handelte es sich um die vom lokalen Fernsehsender Baden-TV produzierten Beiträge über die Universität Karlsruhe (TH) aus der Serie “UniKAth-TV”. Die Absicht, mit DIVA VHS-Bestände der Badischen Landesbibliothek (BLB) über das Internet anzubieten, musste wegen der Urheberrechtsproblematik allerdings schnell wieder fallengelassen werden. In Zusammenarbeit mit der Fakultät für Informatik wurden im Wintersemester 2000/01 die ersten Vorlesungsaufzeichnungen auf DIVA veröffentlicht.

Im Zuge der Fusion der Universität Karlsruhe mit dem Forschungszentrum Karlsruhe zum KIT im Jahr 2009 wurde DIVA als Teil der modernisierten Infrastruktur der KIT-Bibliothek weiter ausgebaut. Diese Modernisierungsmaßnahme geschah in Zusammenarbeit mit der HfG Karlsruhe im Rahmen eines DFG-Projektes. Eine bedeutende Überarbeitung der Benutzeroberfläche und Suchfunktionen des Dienstes erfolgte 2014, um die Nutzerfreundlichkeit zu verbessern, z. B. durch Autovervollständigungsfunktionen und erweiterte Filteroptionen. 2020 wurde DIVA nochmal grundlegend überarbeitet und in das Open-Access-Repository des KIT, „KITopen“, integriert – fortan wurde der Dienst mit einer neuen Benutzeroberfläche unter dem Branding „KIT-Bibliothek Medienportal“ fortgeführt.

Die technische Kompetenz der KIT-Bibliothek bei digitalen audiovisuellen Medien kam auch zu Beginn der COVID-19-Pandemie zum Tragen, als das bereits zur Verbesserung der Vorlesungsaufzeichnung anlaufende Präsidiumsprojekt „Hörsaalaufzeichnung“ unter sehr hohem Zeitdruck umgesetzt werden musste. Die zum Sommersemester 2020 eingeführte Software „Opencast“ ermöglichte es, über die Lernplattform „ILIAS“ einen wesentlichen Teil der digitalen Lehre am KIT abzudecken. Wenig später war auch die Übernahme von Aufzeichnungen aus ILIAS in das Medienportal über KITopen möglich

In den folgenden Jahren wurde das Medienportal sukzessive um neue Features erweitert, darunter die (auf generativer KI basierte) automatische Erstellung von Untertiteln in deutscher und englischer Sprache, sowie das Durchsuchen der Inhalte der hochgeladenen AV-Medien über die Suchfunktionen des Medienportals.

Das KIT-Bibliothek Medienportal blickt also auf eine beeindruckende Entwicklungsgeschichte zurück – von einem visionären Pilotprojekt zur digitalen Archivierung hin zu einer modernen, benutzerfreundlichen Plattform für audiovisuelle Wissenschaftsmedien. Die kontinuierliche Anpassung an technologische Fortschritte und sich wandelnde Nutzerbedürfnisse zeigt den hohen Innovationsgrad des Dienstes. In Zukunft wird das Medienportal durch den verstärkten Einsatz von KI-Technologien und die Integration neuer multimedialer Formate seine Rolle als zentrale Informationsplattform für Forschung und Lehre weiter ausbauen. Dabei bleibt die nachhaltige Bereitstellung und Auffindbarkeit audiovisueller Inhalte ein zentrales Ziel.


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